MULTIPLE SKLEROSE - die Symptome


Die in Folge angeführte Erklärung ist als Information gedacht um Betroffenen, deren Angehörigen und interessierten Personen Grundinformationen über die Krankheit Multiple Sklerose zu vermitteln!


BEWEGUNGSSTÖRUNGEN: Bewegungsstörungen kommen bei ca. 90% der Betroffenen vor. Sie gehen hauptsächlich vom Rückenmark aus und können die Bein- und Armmuskulatur betreffen. Sind die Nerven stärker geschädigt, treten Schwere- und Schwächegfühle der Gliedmaßen, bzw. Lähmungen auf.

BLASENSTÖRUNGEN: Blasenentleerungsstörungen sind ein oft auftretendes Symptom der Multiple Sklerose. Es kann zu besonders häufigem oder sehr plötzlichem Harndrang und zu Harninkontinenz kommen. In vielen Fällen kann die Blase nur unvollständig geleert werden. Durch Harnstau in der Blase kann es zu Harnwegsinfektionen kommen.

DARMSTÖRUNGEN: Zu den Darmproblemen gehört vor allem die Verstopfung (Obstipation) und seltener eine Stuhlinkontinenz.

DEPRESSIONEN: MS Patienten durchlaufen oft mehrere Phasen der psychischen Auseinandersetzung mit ihrer Erkrankung. Nach der Diagnosemitteilung folgt häufig eine Zeit der Verdrängung, erst nach Monaten oder Jahren kommt es zur Auseinandersetzung und Akzeptanz der Erkrankung. Dabei durchleben bis zu 70% der Betroffenen eine behandlungsbedürftige Depression.

FATIGUE (MÜDIGKEIT):  Die Fatigue ist als häufiges und oft sehr unangenehmes Symptom der MS bekannt. Es handelt sich hierbei um eine oft stark behindernde verminderte körperliche Leistungsfähigkeit mit abnorm rascher Ermüdung und Erschöpfung. Sie lässt sich kaum voraussagen und ist unabhängig von der Art der Körperaktivität. Diese Müdigkeit ist eines der häufigsten (und störendsten) Symptome der MS. Auch eine unbehandelte Depression kann die Ursache für extreme Müdigkeit sein.

HITZEEMPFINDLICHKEIT: Die Hitzeempfindlichkeit, unter der sehr viele der Betroffenen leiden, führt häufig zu vorübergehender Verschlechterung anderer Symptome, die an die Auswirkungen eines Schubes erinnern. Sobald die Körpertemperatur (Fieber) bzw. die Umgebungstemperatur (Hitze) wieder auf Normalwerte sinkt, können diese Symptome wieder vergehen.

KOGNITIVE STÖRUNGEN (GEDÄCHTNISSTÖRUNGEN):  Dazu gehören verminderte Aufmerksamkeit, Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses und Konzentrationsverlust. Im Laufe der Erkrankung klagt mindestens jeder zweite Patient über Gedächtnisstörungen. Durch neuropsychologische Testung kann festgestellt werden, ob es sich tatsächlich um kognitive Probleme durch die MS handelt, oder ob eine Depression die Ursache der Konzentrations- und Gedächtnisstörung ist.

SCHMERZEN: Im Zusammenhang mit der Mulitple Sklerose treten bei ca. 50% der Betroffenen Schmerzen auf. Es handelt sich dabei vorwiegend um chronische, lang anhaltende Schmerzen. Durch die Schädigung des Rückenmarks kann es bei vielen Betroffenen zu einem Brennen, Kribbeln oder Ziehen in den Beinen kommen. Kurz auftretendene Schmerzattacken könnten in Form einer Trigeminusneuralgie (Entzündung eines Gesichtsnerves in der Wangenregion) sein.

SEHSTÖRUNGEN: Sehstörungen sind häufig das erste Krankheitszeichen der MS. Sie können durch eine Sehnerventzündung (Optikusneuritis) hervorgerufen werden. Liegt die Entzündung hinter dem Augapfel, spricht man von einer Retrobulbärneuritis. Plötzliches unscharfes Sehen, Schleier, bis zu einem akuten Sehverlust können die Folgen dieser Entzündung sein. Sehstörungen können auch durch eine Störung der Koordination der Augenmuskulatur auftreten, wodurch es im Sehzentrum zu Doppelbildern kommt. Dabei vorkommende unwillkürlich, rasche Augenbewegungen und Augenzittern wird als Nystagmus bezeichnet. Durch die Doppelbilder und den Nystagmus können unscharfes Sehen und Schwindel hervorgerufen werden.

SENSIBILITÄTSSTÖRUNGEN: Taubheit und Kribbeln gehören zu den häufigsten Beschwerden bei MS. Die Missempfindungen (Parästhesien) können sich vielfältig äußern. Z. B.: Als Ameisenlaufen, "wie Watte zwischen den Fingern", sowie als brennende Missempfindungen. Kältegefühl, oder "als ob ein Gürtel um den Brustkorb gelegt wäre" wird von Patienten beschrieben.

SEXUALITÄTSPROBLEME: Störungen der Sexualität sind im Rahmen der MS sowohl bei Männern als auch bei Frauen ein häufiges Problem. Dies kann vielfältige Gründe haben. Im Anfangsstadium der MS auftretende Sexualstörungen, die zu einer Libidoverringerung führen, haben ihre Ursache häufig auch im psychosozialen Bereich (Überbelastung, Stress, Partnerschaftsprobleme...). Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten kann als Nebenwirkung vermindertes sexuelles Verlangen oder Orgasmusprobleme nach sich ziehen. Durch Entzündungsherde im Gehirn und Rückenmark kann es im weiteren Verlauf der MS bei Männern zu Erektionsschwierigkeiten, Ejakulationsproblemen und Impotenz kommen, während Frauen unter Libidoverlust, verminderter Sensibilität und Orgasmusproblemen leiden können.

SPRECH- UND SPRACHSTÖRUNGEN: Dazu gehören verlangsamtes Sprechen, undeutliches Sprechen, Veränderungen im Sprachrythmus sowie Schluckstörungen (Dysphagie), die durch Läsionen unter anderem im Kleinhirn und Hirnstamm hervorgerufen werden. Sprachstörungen bei MS können auch die Folge von Gedächtnisstörungen sein (Wortfindungsstörungen, Probleme mit der Sprachflüssigkeit...).

Quelle:
Informationsbroschüre Merck Serono Juni 2010

Informationen für MS Patienten Novartis Pharma GmbH August 2011
Mein Leben mit MS  Merck Serono Februar 2009
MS und Schwangerschaft Merck Serono Mai 2009


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